Meike Herzig
Meike Herzig bildete sich nach ihren Blockflötenstudien bei G. Höller und W. van Hauwe intensiv weiter. Besonders Epochen und Stilistiken, die im Studium üblicherweise nicht vorkommen, interessierten sie:. die Musik des Mittelalters, Folk, improvisierte Musik und Jazz. Die Erfahrung mit diesen verschiedenen Genres prägt ihren Stil- spannungsreich, rhythmisch pointiert und klanglich differenziert.
Sie spielt unter anderem Flötenkopien des Mittelalters, deren selten gehörter perkussiver Klang ihren Stil einmalig machen. Auftritte z.B. beim Festival für alte Musik Herne, Jazzfestival Moers, dem Festival der European Broadcasting Union oder als erste Preisträgerin beim Wettbewerb „Creole“ zeigen die Breite ihres künstlerischen Schaffens. Konzertreisen führten sie nach Frankreich, Italien, Kanada, Ungarn, Polen und in die Schweiz. Meike Herzig spielt in den Ensembles „Bois de Cologne“ und „sYn.de“ und mit Künstlern wie Dorothee Oberlinger, Carlo Rizzo, Michel Godard, Albrecht Maurer, Marco Ambrosini, Mitgliedern von Concerto Köln und Sequentia, dem Hilliard-Ensemble sowie als Gast bei Oni Wytars.
Ungewöhnliche, attraktive Konzert- und CD-Programme zu entwickeln ist eine ihrer besonderen Stärken. Ihre neue CD mit Musik aus dem Codex Squacialupi und dem Ensemble Palatino87, die in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk entstand, ist kürzlich bei CPO erschienen. Meike Herzig wird von der GEDOK gefördert.
Albrecht Maurer
Albrecht Maurer studierte Violine an der Musikhochschule Köln. Darüber hinaus betrieb er Studien bei Johannes Fritsch und Klarenz Barlow. Seit seiner Begegnung mit Theo Jörgensmann 1992 kreiert Maurer Projekte zwischen Jazz und Kammermusik, in denen Improvisation eine wichtige Rolle spielt. 1999 gründet er die Gruppe Trio Delight zusammen mit Meike Herzig und Ludger Singer. Seitdem interessieren ihn außergewöhnliche Besetzungen mit historischen Instrumenten. Hier beginnt er virtuose Weltmusik mit Einflüssen aus verschiedenen Genres zu schreiben und sieht sich als Grenzgänger zwischen Jazz, Folklore und Kammermusik. Seit 2002 spielt er zudem mittelalterliche Instrumente, zunächst eine gotische Fidel später ebenfalls eine Rebec. Seit 2005 ist er festes Mitglied im Pariser Ensemble Dialogos, von 2009-2012 spielte er im New Yorker Crossover Projekt von Lucian Ban „Enesco Re-Imagined“.
„Ich bin mit musikalischem Fernweh aufgewachsen, und die unterschiedlichsten musikalischen Sprachen wurden vorübergehend zu einer neuen Heimat. Heute gleicht meine Suche nach Identität der Aufgabe, die verschiedenen persönlichen Wurzeln zu einer eigenen wandelbaren Sprache zu formen. “
Er arbeitete mit zahlreichen Jazzmusikern wie Kent Carter, Theo Jörgensmann, Wolter Wierbos, Benoit Delbecq, Bobo Stenson, Norbert Stein, Klaus Kugel, Charlie Mariano, Karl Berger, Steve Argüelles, Barre Phillips, Carla Bley, Peter Jacquemyn, Lucian Ban und Mat Maneri. Mit seinen historischen Instrumenten arbeitet überwiegend mit Katarina Livljanic und Norbert Rodenkirchen. Albrecht Mauer spielte über 70 Radioproduktionen, ist auf 30 Tonträgern vertreten. Er machte diverse Konzertreisen in Europa, Nordamerika und China.
Annette Maye
Die Klarinettistin und Musikwissenschaftlerin Annette Maye beschäftigt sich mit Weltmusik, Jazz, zeitgenössicher Musik und Improvisation. Sie spielte ihre Klarinetten mit türkischen, ägyptischen, marokkanischen, italienischen und französischen Musikern, unter anderem mit Mohamed Mounir (Ägypten) und Gianluigi Trovesi (Italien). Erfolgreich wirkt sie in unterschiedlichen Formationen (z.B. der Schäl Sick Brass Band) mit, in denen sie ihr weltmusikalisches und ihr improvisatorisches Faible miteinander verbinden kann.
Geboren wurde sie in Flensburg. Nach ihrem abgeschlossenen Studium der Osteuropäischen Geschichte, Musikwissenschaft und Ostslawistik studierte sie Jazzklarinette an der Kölner Musikhochschule bei Claudio Puntin und Frank Gratkowski (Diplomabschluss 2005). Darüber hinaus besuchte sie den Unterricht von Paulo Alvares (Improvisation) und erhielt 2004/05 ein Stipendium für einen mehrmonatigen Studienaufenthalt am Pariser Conservatoire national supérieur de Musique et de Danse. Mit dem Rahmentrommler Murat Coʂkun gründete sie 1995 das Oriental Jazz-Quartett „Ensemble FisFüz“, gewann mit diesem den SWR-Weltmusik-Wettbewerb „querBeet“ und tourte in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut durch den Balkan sowie nach Frankreich, Luxemburg, Portugal, Marokko, Tunesien, in die Türkei und den Iran. Sie ist Mitglied des Modern Klezmer-Duos "Doyna", wo sie gemeinsam mit dem Gitarristen Martin Schulte einen jazzig-expressiven Zugang zur Klezmermusik findet, sowie der preisgekrönten Weltmusik-Formation „Schäl Sick Brass Band“ und des "Tabadoul Orchestra". Auf dem Gebiet der Neuen Musik und Freien Improvisation ist sie im „Multiple Joyce Orchestra“ und im Duo zusammen mit dem Posaunisten Paul Hubweber zu hören. Zeitgenössische Kammermusik spielt sie im Trio "Musai", mit eingängigem Jazz steht sie gemeinsam mit dem Quartett "New Gate" auf der Bühne. Annette Maye ist Trägerin des "Künstlerinnenpreises NRW" 2016.
Meike Herzig
Blockflöten
Serpent
Albrecht Maurer
Violine, Fidel Rebec
Annette Maye
Klarinette Bassklarinette
SPIELUHRENSPIEL
Der rote Faden im Programm von Il Lusorius ist, außer natürlich den Spieluhren, die in fast jedem Stück wie ein vierter Musiker auftreten, die Suite „Spieluhrenspiel“ von Ensemblemitglied Albrecht Maurer. In dieser Suite wird die von Albrecht
Maurer komponierte Musik von verschiedenen Spieldosen inspiriert, durchkreuzt und konterkariert. Die Suite vereint neue Spieltechniken, improvisierte Elemente und imaginäre „Weltmusik“ und vernetzt sie mit virtuoser Kammermusik. Ob Maurers Komposition für den Moment einer bekannten Spieldosen-Melodie innehält, ihr quasi zuhört oder über eine rückw.rts geloopte Melodie schwebt – es entstehen interessante Wechselspiele, fremdartig vertraut, irritierend schön, abenteuerlich kalkuliert. Zwischen den Sätzen der Suite stehen Improvisationen und eine Komposition von Annette Maye.